Blog erstellen
Grundlagen & Tipps
Ein Weblog – oder kurz Blog – ist heute eine weit verbreitete Art, Inhalte im Internet zu publizieren. Früher galt diese Struktur der Darstellung als eine Art elektronisches und persönliches Tagebuch. Heute gehört ein gut geführter Blog sogar fast zwingend zur Unternehmenskultur. Doch wie fängt man an? Was muss man beachten? Wie viel kostet ein Blog? Und lässt sich mit einem Blog auch Geld verdienen? Alle Grundlagen und die wichtigsten Tipps fürs Bloggen gibt es in diesem ausführlichen Artikel.
Was ist ein Blog?
Die Bezeichnung Blog bzw. Weblog kommt aus dem Englischen und fasst die Begriffe „Web“ und „Log“ zusammen. Der Name beschreibt eine Art Tagebuch im Internet. Nach Datum, Monaten, Jahren sowie in Themen unterteilt entsteht eine Art persönliche Chronik, die der Autor, also der Blogger, immer wieder durch neue Einträge ergänzt. Dabei besteht die Startseite (Homepage) in erster Linie aus Anrisstexten der zuletzt veröffentlichten Beiträge. Schon früh wurde aus dem Begriff Weblog scherzhaft „we blog“ und daraus die heute verwendete Kurzform.
„Der“ oder „das“ Blog?
Die ursprünglich richtige Schreibweise ist tatsächlich „das Blog“. In den letzten Jahren hat sich jedoch die Schreibweise „der Blog“ mehr und mehr durchgesetzt.
Was zeichnet einen Blog aus?
Es ist die persönliche Note des Verfassers, die einen klassischen Blog durchzieht: die Mischung aus Information und Einblick in das private Denken. Eine weitere Besonderheit sind neben der chronologischen Aufbereitung die sogenannten Tags (Schlagwörter). Jedem Beitrag sind einige Tags zugeordnet, die Interessierte anklicken können. Das Tagging, also Verschlagworten, von Artikeln ist für die Struktur des Angebots und das Auffinden der Inhalte wichtig.
Warum bloggen?
Es bloggen viele: vom Privatmenschen und Hobbyisten über Influencer bis hin zu Unternehmen. Dabei haben professionelle Blogs heute ein Niveau erreicht, das an das von Ratgeberseiten und Medien heranreichen kann.
Bloggen bietet mehrere Vorteile: Es ist für Einsteiger geeignet, es fordert zu Reaktionen auf, jedes Thema lässt sich behandeln und es wirkt authentisch. Der besondere Reiz und der besondere Erfolg liegen in der persönlichen Note der Inhalte. Diese wirken so wie eine Empfehlung für Freunde und dadurch ehrlich und dennoch fundiert. Wer die eigene Meinung oder Informationen gekonnt vermitteln möchte, kommt an dieser Darstellungsform kaum vorbei. Doch: Wie funktioniert das alles?
Blog erstellen – Aber wie und womit?
Das persönliche Tagebuch der Anfangstage basierte auf der Idee, Inhalte schnell und ohne technische Kenntnisse publizieren zu können. Aus diesem Ansatz entstanden verschiedene Konzepte und Systeme. Dazu zählen insbesondere:
- WordPress, das weltweit verbreitetste System für Blogger
- Content-Management-Systeme (CMS) wie Joomla, Drupal sowie Shopsysteme mit integriertem Blogsystem
- Angebote wie Wix, Jimdo oder hosterspezifische Baukastensysteme
- kostenlose Blog-Plattformen wie Blogspot, wordpress.com usw.
- selbst entwickelte Systeme
Welches System optimal ist, hängt vom individuellen Fall ab. Aber dennoch kristallisiert sich eine Option als Universalmittel für Blogger heraus: WordPress.
Die Nachteile der anderen Plattformen …
Jede der genannten Möglichkeiten des Bloggens hat Vorteile. Aber eben auch Nachteile. Diese Nachteile geben bei genauem Hinsehen den Ausschlag:
- CMS/Shopsysteme sind nicht als Blogsystem konzipiert. Als reines Blogsystem sind ihre technischen Mindestanforderungen zu groß.
- Baukastensysteme lassen sich schnell mit wenigen Mausklicks zu einer optisch ansprechenden Webseite zusammenstellen. Aber sie sind starr, limitiert und ein Wechsel zu einem anderen System kann kompliziert sein.
- Kostenlose Angebote versprechen einen schnellen Einstieg. Doch bei solchen Angeboten liegen alle Inhalte bei einem Dritten, sie enthalten je nach Plattform nur ein beschränktes Funktionsangebot und der eigene Blog läuft auf unschönen Webadressen. Stellt der Anbieter sein System ein, sind die Inhalte verloren.
- Selbst entwickelte Systeme liefern passgenaue Lösung für die eigenen Anforderungen. Sie erfordern aber Programmierkenntnisse.
… sind die Vorteile von WordPress
WordPress ist das erfolgreichste Blogsystem. Es ist schlank, für Einsteiger relativ einfach zu verstehen und bietet alle erforderlichen Funktionen. Hinzu kommt ein weiterer Pluspunkt: Es ist nicht nur kostenlos, sondern läuft auch auf einem kleinen, günstigen Webhosting-Paket. Darüber hinaus profitieren WordPress-Nutzer von einer weltweiten Community, die unzählige kostenlose Erweiterungen (Plugins) anbietet. So kann die Webseite mit den eigenen Bedürfnissen mitwachsen.
Die wichtigsten WordPress-Plugins zum Start
Ein guter Blog funktioniert mit WordPress bereits „out of the box“. Einige Wordpress-Plugins gehören dennoch zu einem guten System. Zu den wichtigsten Erweiterungen zählen:
- Caching-Plugins wie W3 Total Cache und WP Fastest Cache speichern besuchte Seite zwischen und sorgen so für einen spürbaren Geschwindigkeitsvorteil.
- Ein Spam-Schutz durch zum Beispiel das bereits mitgelieferte Akismet reduziert die Zahl ungewollter Spamkommentare.
- SEO-Tools/Meta-Tag-Plugins erlauben es, eigene Meta-Angaben wie Title, Description und weitere Meta-Angaben zu setzen. Leider ist WordPress in diesem Punkt eher mäßig ausgestattet. Plugins wie All in One SEO, Yoast oder Rank Math bieten Flexibilität und Zusatzfunktionen.
- Plugins wie Ninja Firewall können richtig konfiguriert einen Zusatzschutz vor Hackerangriffen bieten.
- Mit Plugins wie Duplicator können Blogger per Mausklick Sicherungskopien anlegen. So ist man bei Serverausfällen oder Hackerangriffen vor Datenverlust geschützt. Logisch: Die Sicherungskopie sollte an einem anderen, sicheren Ort gespeichert sein.
- Ein eigenes Theme (Layout) hilft dabei, den Blog persönlicher und unverwechselbar zu gestalten. Es gibt viele kostenlose und ansprechende Lösungen, die sich in vielen Details anpassen lassen. Wer etwas mehr möchte, greift jedoch zu professionellen Angeboten auf Plattformen wie themeforest.net. Die Kosten sind überschaubar und liegen für ein Premium-Thema im zweistelligen Bereich.
WordPress ist viel mehr als nur ein reines Blogsystem. Mit dem beliebten Content-Management-System lassen sich alle Arten von Websites erstellen, bis hin zu komplexen Unternehmens-Websites. Und wie verbreitet WordPress ist, zeigen folgende Zahlen: 40 % aller Websites basieren auf WordPress, das entspricht einem Marktanteil von 64,3 % bei Content-Management-Systemen (Quelle: w3techs.com)
Vorsicht Falle: Rechtliche Vorschriften beachten!
Die rechtlichen Anforderungen an einen Blog sind zwar überschaubar, sollten aber nicht außer Acht gelassen werden. Denn immer wieder mahnen Wettbewerber oder Anwälte Verstöße ab. Impressumspflicht, Datenschutzerklärung (Stichwort: DSGVO), Cookie-Einwilligungen und vieles mehr spielen daher eine wichtige Rolle für Blogger. Fachanwälte bieten eine individuelle Beratung. Einige haben sogar Tools entwickelt, mit denen Blogger die wichtigsten Angaben über einen Generator erhalten können.
Hosting & Domain: Bloggen mit eigener Webadresse
Eine Hürde müssen Nutzer jedoch meistern: Sie benötigen ein Webhosting-Paket mit Datenbank und eine eigene Domain. Solche Angebote für Webspace, die für den Start ausreichen, gibt es bereits für wenige Euro im Jahr.
Tipp: Einige Webhoster bieten speziell konfigurierte WordPress-Pakete mit fachkundigem Support. WordPress ist dort auch häufig per Klick installierbar.
Geeignete Angebote haben Massenhoster ebenso im Programm wie kleine Spezialisten. Ratsam ist es erfahrungsgemäß, die günstigsten Angebote der Massenhoster zu vermeiden. Denn bei diesen liegen sehr viele Websites auf einem Server, viele wichtige Optionen sind nur begrenzt verfügbar und es gibt teilweise Probleme bei erforderlichen Anpassungen. Das führt zu langsamen Seiten und Frust bei technischen Problemen.
Nach und nach wächst der eigene Blog vielleicht. Spätestens, wenn man viele großformatige Fotos, Videos oder Soundfiles veröffentlicht, ist der Blick auf technischen Spezifikationen des Webspaces im Details wichtig. Ebenso steigen mit dem Erfolg die Besucherzahlen und damit auch die Anforderungen.
Der entscheidende Vorteil einer WordPress-Installation auf eigenem Webspace ist ein weiterer Aspekt: Der Blogger kann das technische Umfeld für seinen Blog deutlich besser nach seinen Wünschen und Bedürfnissen anpassen.
Die Bedeutung der Domain
Ein weiterer Pluspunkt des eigenen Hostings ist die eigene Domain. Das bedeutet: Man kann eine beliebige freie oder zum Verkauf stehende Internetadresse für sein Projekt nutzen. Der eigene Blog wird dadurch zu einer eigenen Marke. Je erfolgreicher der Blog werden soll, desto wichtiger ist eine eigene und gute Domain.
Warum ist eine eigene Adresse so wichtig? Um das zu verdeutlichen, ist ein Blick auf die Logik der Webadressierung erforderlich. Eine typische moderne Webseite hat folgende Adresse:
https://www.unser-blogname.de
Diese Adressierung setzt sich aus dem Protokoll („https“ oder „http“), dem typischen „www“ (kann auch fehlen), dem eigentlichen Domainnamen (hier: „unser-blogname“) sowie der Domainendung/Top-Level-Domain (hier „.de“) zusammen.
Kostenlose Anbieter weisen den Blogs der Kunden eine sogenannte Subdomain unterhalb ihrer Domain zu. Bei dieser wäre der gewünschte Name:
https://www.unser-blogname.ein-blog-anbieter.com
Der Name des eigenen Blogs wird so im wahrsten Sinne des Wortes als Zusatz der eigentlichen Adresse zweitklassig. Er kommt zwar noch vor, verschwindet aber in einem langen und kaum zu merkenden Adresskauderwelsch. Das wirkt negativ und unprofessionell auf Besucher.
Wer ein eigenes Projekt starten möchte, sollte sich von Beginn an eine eigene Domain zulegen, die das Thema gut beschreibt. Dabei gilt: Der Name sollte relativ kurz und einprägsam sein, zum Inhalt passen, nicht zu kompliziert klingen, Umlaute und Sonderzeichen möglichst auslassen und idealerweise eine .de-Domain sein.
Das Länderkürzel „.de“ für Deutschland ist dabei nicht nur vertrauensbildend. Es steht für die Endung, die User intuitiv als erstes eintippen, wenn sie eine Blogadresse aus dem Gedächtnis aufrufen. Jede andere Endung führt zu einem potenziellen Überlaufverlust an Besucherströmen.
Eine eigene Domain hat noch einen weiteren Vorteil: Sie erlaubt es, eine passende E-Mail-Adresse zu nutzen. Das ist im Austausch mit Lesern, anderen Bloggern und anderen Interessierten ein Zeichen von Professionalität.
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Der eigene Name als Blogname?
Immer wieder kommt es vor, dass Blogger ihren Vor- und Nachnamen in der Webadresse verewigen.
Blognamen wie „www.andreasschneider.de“ können zwar langfristig dem Personal Branding dienen, haben allerdings auch gravierende Nachteile: Zum einen lassen solche Namen keinerlei Rückschlüsse auf das Thema des Blogs zu, zum anderen kommt es nicht selten vor, dass man seinen Blog irgendwann einmal verkaufen möchte. Keine Zeit mehr, keine Motivation mehr – oder einfach nur ein sehr lukratives Angebot eines Interessenten. Es gibt viele Gründe, warum Blogs den Inhaber wechseln. Was aber möchte ein Peter Schmitt nun mit einem Blog namens „www.andreasschneider.de“?
Ein Wechsel auf eine andere Domain ist grundsätzlich zu jedem Zeitpunkt möglich, jedoch führt dies nicht selten zu längeren Rankingverlusten (und damit zu Trafficeinbußen) und zur nachhaltigen Verwirrung bei Stammlesern. Deshalb gilt: Lieber gleich die richtige Domain wählen und diese auch beibehalten.
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Was kostet ein Blog?
An der Stelle kommt unweigerlich die Frage nach den Kosten auf: WordPress, Plugins, Theme, Hosting, Domain … Ein Blog ist mit Kosten verbunden. Aber: Trotz allem sind diese überschaubar.
- WordPress: Das System ist vollständig kostenlos nutzbar.
- Plugins: Die meisten Plugins sind kostenlos oder als kostenfreie „Light-Version“ erhältlich.
- Theme: Es gibt viele kostenlose Themes, insbesondere die mitgelieferten Standard-Themes sind zudem gut anpassbar. Wer mehr möchte, greift zu einem Premium-Theme. Für bereits einmalig etwa 50 bis 60 Euro sind erstklassige und individuell anpassbare Themes erhältlich.
- Hosting: Beim Hosting reicht die Spanne von einem Euro im Jahr bis etwa 20 Euro im Monat. Realistisch sollten für einen Blog anfangs zwei bis fünf Euro monatlich ausreichen
- Domain: Eine .de-Domain kostet im Unterhalt je nach Anbieter zwischen ca. vier und zehn Euro im Jahr. Allerdings ist sie in vielen Hosting-Paketen bereits ohne Zusatzkosten inklusive. Es kann sich lohnen, eine gute, aber bereits vergebene .de-Adresse zu kaufen. Der Preis hängt dann von der gewünschten und den Preisvorstellungen des Domaininhabers ab und fällt einmalig an.
Alles in allem reicht anfangs eine mittlere bis höhere zweistellige Summe im Jahr für den Unterhalt des eigenen Blogs aus. Steigen die Ansprüche oder kommen Marketingmaßnahmen hinzu, steigen die Ausgaben entsprechend mit.
Geld verdienen mit dem eigenen Blog
Ob Privatseite oder Corporate Blog: Viele Betreiber möchten mit Ihrem Angebot Umsatz generieren und Geld verdienen. Speziell für private Blogger gibt es verschiedene Wege, Einnahmen zu erzielen, das eigene Engagement zu belohnen und Ausgaben zu kompensieren. Zu den interessantesten Quellen zählen:
- Bannerwerbung: Bannerwerbung ist lukrativ. Aber erst bei Erfolg und entsprechend vielen Seitenaufrufen schalten Unternehmen Anzeigen. Es gibt zwei Modelle: Festpreis für einen bestimmten Zeitraum oder Bezahlung bei Klick.
- Affiliate-Links: Ein ähnliches Konzept ist Affiliate-Marketing. Der Blogger nimmt an einem Partnerprogramm teil und erhält für generierte Besucher oder Verkäufe von einem Werbepartner eine Provision. Einige Anbieter wie Amazon nutzen eigene „Inhouse-Programme“, andere lagern ihre Affiliate-Programme auf Netzwerke wie Awin aus.
- Google Adsense: Google bietet selbstoptimierende Werbung an. Das Thema des Textes wird automatisch erkannt und es werden passende Anzeigen eingebunden. Das sorgt für höhere Klickraten. Für jeden Klick durch Dritte kann der Blogger ein paar Cent verdienen. Je mehr Seitenaufrufe, desto größer können die Einnahmen sein.
- Sponsored Posts: Früher oder später sind sogenannte sponsored Posts eine mögliche Einnahmequelle. Dabei bezahlen Werbepartner für einen Artikel eine feste Pauschale, um ihre Angebote vorzustellen. Wichtig: Die Gesetzeslage erfordert es, solche Artikel als Werbung zu kennzeichnen.
- E-Books/Videokurse: Je mehr Kompetenz der Blogger sammelt, desto eher wird er wirklich Experte in seinem Gebiet. Er kann dieses Wissen in Form von digitalen Inhalten wie E-Books und Videokursen aufbereiten und diese zum Verkauf anbieten.
- Seminare/Vorträge: Wer in seinem Bereich wirklich Expertenstatus erlangt, ist auch als Dozent oder Referent gefragt. Solche Einladungen sind selten, bringen aber gute Tageshonorare.
- Coaching: Wissen lässt sich auch durch Coaching vermitteln. Der Coachingmarkt boomt, weil viele kein „Do-it-yourself“ mehr möchten, sondern persönliche Anleitungen und Anweisungen.
- Spenden: Nicht zuletzt sind Spendenbuttons eine Möglichkeit, Einnahmen zu generieren. Auch dafür gibt es passende Plugins.
Wichtig: Alle Einnahmen sind grundsätzlich zu versteuern. Zudem kann eine Gewerbeanmeldung erforderlich sein. Der Vorteil ist jedoch, dass der Blogger auch alle Ausgaben steuerlich geltend machen kann.
Welche Blogarten gibt es?
Beim Start eines eigenen Blogs stellt sich eine Frage, die für die zukünftige Arbeit am Projekt existenziell ist: Was soll dieses Angebot eigentlich bezwecken, wen soll es erreichen? Je nach Antwort können die Gestaltung, Struktur und der Inhalt des neuen Blogs anders ausfallen.
Der eine möchte über sein Lieblingsthema schreiben, die nächste der Welt ihre persönlichen Gedanken mitteilen. Ein Influencer bloggt, um Fans zu gewinnen und Geld zu verdienen. Ein Unternehmen hat eine Markenbotschaft zu transportieren. Die Freiberuflerin untermauert ihren Status als Expertin und generiert so Kunden für ihre Dienstleistung. Der Verein akquiriert durch spannende Einblicke vielleicht neue Mitglieder.
Alle bloggen, aber jeder hat ein anderes Ziel. Entsprechend sind Blogs ganz unterschiedlich. Dabei lassen sich grob zwei Kategorien unterscheiden: Medienpräsentation und Ausrichtung.
Bezeichnung nach Medienpräsentation
Unter Medienpräsentation fallen die verschiedenen Inhaltsarten (der Content), die ein Blog bieten kann:
- Textblog: Der Text steht klar im Mittelpunkt, ist meistens persönlich gefärbt und kann zwischen nüchterner Nachricht und persönlichem Empfinden sowie Laienbeobachtung und Expertenkenntnis viele Bereiche abdecken.
- Fotoblog: Reiseblogger und Fotografen nutzen dieses Format gern. Hier stehen großformatige und gewaltige Bilderpräsentationen im Mittelpunkt.
- Videoblog: Die Videos sind oft auf YouTube, Vimeo und anderen Portalen zu sehen. Der Videoblog dient der zentrierten Zusammenfassung und bietet eine Kontaktmöglichkeit. Häufig ist wenig zu lesen, dafür umso mehr zu sehen.
- Podcastblog: Soundfiles von gut aufbereiteten Interviews, Gesprächen und Talks sowie monologartigen Ausführungen sind Thema bei Podcasts. Ein Blog fasst diese zusammen und bietet Zusatzinformationen sowie Transkriptionen.
Diese grobe Einteilung führt häufig zu anderen Gestaltungsschwerpunkten und einer anderen Aufbereitung der Inhalte. Dabei spielen auch die Themen eine Rolle. In einigen Bereichen haben sich eigene Bezeichnungen durchgesetzt. Dazu zählen unter anderem:
- Foodblog
- Fashionblog
- Fitnessblog
- Reiseblog
- Gamingblog
- Finanzblog
- Technikblog
Diese Bezeichnungen nach Thema ändern jedoch nichts an der Unterscheidung nach Inhaltsarten. Selbstverständlich können die verschiedenen Typen auch gemischt vorkommen. Mehr noch: Richtig gute Blogs bieten zu bestimmten Themen verschiedene Medien an, um damit die Konsumenten über verschiedene Wege für sich zu gewinnen.
Bezeichnung nach Ausrichtung
Unter Ausrichtung ist die Konzeption in puncto Inhalt, Stil und Zielgruppe zu verstehen. Dabei sind insbesondere die folgenden Blogtypen von Bedeutung:
- Personal Blog: Bei solchen Angeboten handelt es sich um die klassischen Weblogs. Es sind meistens persönliche Veröffentlichungen oder eine Reihe von Inhalten mit einem ganz bestimmten Themenfokus wie zum Beispiel bei Hobbyblogs.
- B2B-Blog: B2B steht für „business to business“ und bezeichnet reine Geschäftsblogs, die sich an andere Gewerbetreibende richten.
- B2C-Blog: Das Kürzel steht für „business to customer“ und beschreibt Blogs, mit denen sich ein Unternehmen an seine Kunden richtet.
Businessblogs/Corporate Blogs
Unternehmen entdecken immer häufiger das Bloggen für sich. Denn der authentische Stil, das Darstellen von Unternehmenswerten und das Veröffentlichen von Expertise bindet sowohl bei B2B- als auch bei B2C-Blogs Kunden und generiert durch eine andere Ansprache neue Absatzchancen. Typische Beispiele von Businessblogs bzw. Corporate Blogs sind:
- Newsblog: Durch ein Nachrichtenangebot zu einem bestimmten Thema kann sich ein Unternehmen oder auch eine Institution als Anlaufstelle für Interessierte in den Mittelpunkt stellen und Kaufimpulse auf die eigenen Angebote lenken
- Themenblog: Ziel der Themenblogs ist es, ein Thema von verschiedenen Seiten intensiv zu beleuchten. Dieses Format ist wie der Wissensblog insbesondere für Freiberufler interessant, die so auf Ihre Kenntnisse in einem Bereich hinweisen möchten
- Wissensblog: „Zeige, was du weißt“, heißt die Devise. Durch das Veröffentlichen von fundierten Beiträgen, erklärenden Anleitungen und verständlichen Zusammenhängen untermauert ein Unternehmen den eigenen Expertenstatus
- Produktblog: Bei solchen Angeboten stellen Unternehmen ihre Produkte in den Mittelpunkt. Sie zeigen, wie das Produkt entsteht, welche Vorteile und welchen Nutzen es bietet, wer es benötigt.
- Kampagnenblog: Für bestimmte Kampagnen sind befristete Angebote interessant. Beispiele sind Produkteinführung, Filmstarts, PC-Spiele-Veröffentlichungen oder Wahlkampfaktionen
- Krisenblog: Nicht gerne genutzt, aber im Bedarfsfall sehr effektiv ist ein Krisenblog. Das Unternehmen kann über dieses Medium chronologisch Statements abgeben und so Kunden oder die Bevölkerung sowie die Presse auf den aktuellen Stand halten
Themen finden und planen
Kein Blog ohne Thema. Persönliche Blogs sind die Ausnahme. Alle anderen haben in der Regel eine klare Fokussierung auf einen bestimmten Schwerpunkt. Bei Unternehmen liegt dieser auf der Hand: die eigene Leistung oder das Produkt. Allerdings besteht auch für diese Businessblogger die Möglichkeit, Randthemen zu bewegen und ein bestimmtes Image zu transportieren.
Private Blogger haben eine deutlich größere Auswahl. Im Prinzip gilt: Jeder sollte über das Thema bloggen, für das er brennt. Denn Leidenschaft und Durchhaltevermögen gehören dazu. Das ist bei Themen schwierig, die vielleicht Geld oder Anerkennung versprechen, aber nicht das größte persönliche Interesse darstellen.
Beliebte Themen sind Reisen, Fitness, Mode, Finanzen, Rezepte, Garten und Heimwerken sowie Games und Familie. Im Prinzip deckt sich diese Themenvielfalt mit den Interessen der Menschen. Allerdings hat beim Start eines Angebots in diesen Bereichen jeder Neuling sehr viel Konkurrenz und kann in der Angebotsmasse untergehen. Es ist ratsamer, Nischen zu besetzen – auch innerhalb dieser Themen.
Nicht ohne Disziplin und Redaktionsplan
Bloggen macht Spaß. Aber es erfordert auch Disziplin. Kontinuierlich immer wieder neue Inhalte zu veröffentlichen ist zeitaufwendig und bedarf einer guten Planung. Viele erfolgreiche Blogger arbeiten daher mit einem Redaktionsplan. Der Vorteil: Wiederholungen lassen sich vermeiden und neue Artikel decken zusätzliche Teilbereiche des Themas ab. Nicht zuletzt kann der Blogger Inhalte vorproduzieren und zu einem bestimmten Termin veröffentlichen. Dadurch überbrückt er Urlaub und kreative Durststrecken.
Themen recherchieren
Irgendwann ist die eigene Kreativität vielleicht am Ende. Dann heißt es: Welche Themen gehören noch in den Blog? Daher sollten Blogger lernen, potenziell interessante Inhalte zu recherchieren. Themen, die das eigentliche Hauptthema des Blogs sinnvoll ergänzen und für die Leser einen echten Mehrwert bieten.
Anfangs reicht ein Blick auf die Konkurrenz und die Suchvorschläge bei Google (Suggests). Wer es professioneller angehen möchte, kann Tools zur sogenannten Keywordrecherche nutzen. Diese listen häufig gefragte oder besonders bei Werbetreibenden umkämpfte Begriffe zu einem Thema auf. Nebeneffekt: Das deckt gute weitere, relevante Bereiche des Schwerpunkts ab und fördert eine gute Platzierung in Suchmaschinen.
Vernetzen, bewerben, verlinken
Von der Idee zum eigenen Projekt ist es nicht weit. Doch was nutzt ein toller Artikel, ein sensationelles Foto, ein cooles Video oder ein informativer Podcast, wenn kein User weit und breit in Sicht ist? Daher gehören Marketingkniffe zum Bloggen dazu:
- Blogger sollten sich vernetzen. Das funktioniert zum Beispiel mit dem Kommentieren von Veröffentlichungen anderer Blogger, direktes Anschreiben, gegenseitige Hinweise oder Blogparaden. Das schafft zum einen den möglichen Austausch Gleichgesinnter, zum anderen werden andere Interessierte auf das eigene Angebot aufmerksam.
- Social-Media wie Facebook, Instagram, Twitter, Pinterest und Co. sind wichtige Kanäle, um eigene Inhalte zu bewerben. Wer sich mit diesen Portalen auseinandersetzt, kann eine große Community aufbauen und so Konsumenten gewinnen.
- Linklisten: Einige Portale führen Bloglisten oder Linklisten. Es kann sinnvoll sein, sich dort eintragen zu lassen. Das gilt auch für Webkataloge oder einen Eintrag bei Google My Business. Diese Einträge können auch für Suchmaschinen die eigene Relevanz für Themen untermauern.
- Linkaufbau: Um weitere Traffic-Kanäle zu erschließen, können Hinweise auf anderen Webseiten wichtig sein. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Denn der Aufbau von Links zur eigenen Seite ist wichtig, aber auch ein schwieriges Feld der Suchmaschinenoptimierung. Speziell Google reagiert empfindlich auf einen Verstoß gegen die eigenen Webmasterrichtlinien. Gezielt und in Maßen sind Links aber ein Pfund für die Platzierung in Suchmaschinen und sie bringen idealerweise auch Besucher. Hier gilt vor allem anderen: Einfach den Webmaster oder Seitenbetreiber fragen und spannende Inhalte mit Mehrwert als Linkziel anbieten.
Das sind nur die einfachsten von vielen Möglichkeiten, den eigenen Blog zu bewerben. Wie beim Schreiben gilt: Ohne Fleiß bleibt der Erfolg aus. Wer gezielt und geschickt vorgeht, kann den eigenen Blog stärken und Besucherströme sowie Einnahmen generieren. Das alles benötigt etwas Zeit und Engagement, aber der Blog wächst Schritt für Schritt mit. Daher bleibt der wichtigste Rat für alle zukünftigen Blogger: Einfach anfangen und dranbleiben!
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